Die Nikolaikirche Spitzkunnersdorf
Nikolaikirche Spitzkunnersdorf – eine Perle in der Oberlausitz.
Die Nikolaikirche zu Spitzkunnersdorf ist ein barocker Sakralbau, welcher dem heiligen Nikolaus am
18. November 1716 geweiht wurde. Nachweislich ist es das dritte Gotteshaus an gleicher Stelle. Bereits 1372 ist bei der Wiederbesetzung des Pfarramtes erstmals eine Nikolaikirche in Spitzkunnersdorf erwähnt. Ihr folgte um das Jahr 1501 ein Neubau. Dieser habe über 200 Jahre bestanden, wie beim Bau der jetzigen Kirche vermerkt wurde.
Barockaltar der Nikolaikirche Spitzkunnersdorf von Franz Biener.
Der Bau der dritten Kirche entsprang einem lang gehegten Wunsch des damaligen Lehnsherren Otto Ludwig von Kanitz, der in Hainewalder residierte. Am 9. Mai des Jahres 1712 wurde die feierliche Grundsteinlegung für die heutige Kirche vollzogen. Der Turm der vorherigen Kirche blieb vorerst stehen. Dessen unterer Teil wurde in den neuen Kirchbau einbezogen. Es sollte aber acht Jahre dauern, bis der jetzige Turm vollendet wurde. Mit einem 2. Weiheakt feierte man am 17. Oktober 1724 das Aufsetzen der Turmspitze. Endgültig vollendet wurde der Kirchenbau mit dem Abputzen von Turm, Kirchenschiff und Ringmauer im Jahre 1725.
Otto Ludwig von Kanitz konnte dies leider nicht mehr miterleben. Er folgte seiner Gemahlin
Victoria Tugendreich, geb. von Kyaw, welche am 27. Mai 1717 verstarb, am 8. Februar 1724.
Das Innere der Kirche ist geprägt von einem kunstvollen Barockaltar. Diesen verdanken wir dem böhmischen Bildhauer Franz Biener, der auch die Kanitz-Kyawsche Gruft in Hainewalde geschaffen hat. Für die Hainewalder Herrschaft war die reich verzierte Fürstenloge in der Nikolaikirche vorgesehen.
Die Nikolaikirche hat mit der Hainewalder und der Niederoderwitzer Kirche zwei baugleiche Schwestern. Die Spitzkunnersdorfer Nikolaikirche ist die kleinste dieser drei Kirchen. Mit der Hainewalder Kirche und dem Hainewalder Schloss ist sie durch den
Victoriaweg verbunden.
Heute, 300 Jahre später, erstrahlt die Nikolaikirche in neuem Glanz. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten seit den 1990er Jahren ist sie heute eine Perle in der Oberlausitz und lädt Wanderer, Radfahrer und Gäste zum Innehalten ein. Die Kirche ist täglich von morgens bis abends für Besucher geöffnet.
Blick in die Nikolaikirche Spitzkunnersdorf.